Bangkok
Stadt der Devas, große Stadt und Residenz des heiligen Juwels Indras, uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishvakarman gebaut wurde.
Dies ist der volle Name der Stadt Bangkok oder – wie die Thais die Stadt nennen – Krung Thep. Eine Weltstadt, reich an Palästen, für Götter gemacht und vom Schaffer des Universums, Vishvakarman, höchstpersönlich erbaut. Und es stimmt tatsächlich: Bangkok ist das Leben und das Ende und alles dazwischen. Bangkok, das sind Märkte mit frischem Obst. Das sind goldene Tempel und juwelenbesetzte Pagoden. Das sind übelriechende Wasserstraßen und Rotlichtviertel. Ein mächtiger Fluss und Verkehrsadern, die das Krankheitsbild einer Arteriosklerose aufweisen. Bangkok, das ist ein heißer Tag im Smog und eine niemals endende Nacht im Rausch. Bangkok zerstört die Schwachen und nimmt, was es kriegen kann.
Wir stürzen uns hinein in diese pulsierende Stadt, lassen uns treiben im Großstadtdschungel. Auf der Suche nach den verheißenen königlichen Palästen und wertvollen Edelsteinen gelangen wir zum Grand Palace. Knapp 200 Jahre diente er den thailändischen Königen als Residenz, bis König Bhumibol Adulyadej entschied, den Königssitz in den Norden Bangkoks zu verlegen.
Der Große Palast wirkt, als habe ihn ein manischer Architekt ersonnen. Schnell verliert man sich im Wirrwarr der aufragenden Tempelspitzen, Wandmalereien, und Wächter-Statuen. Gigantische Touristenströme schieben sich durch die Hallen und Gassen, bilden eine Traube um den Wat Phra Kaeo, der den Smaragd-Buddha beherbergt. Diese Statue ist das heilige Juwel Indras, das im Namen der Stadt Erwähnung findet.
Auf der anderen Seite des Chao-Phraya-Flusses liegt Wat Arun, zur Dämmerung einer der schönsten Orte Bangkoks. Wir warten, bis die Tempelanlage am späten Nachmittag geschlossen wird und setzen uns an das Ufer des Flusses. Rote Lampions flattern im Wind und ein Schwarm Tauben wird aufgeschreckt durch die letzten Besucher. Der zentrale Tempelturm erhebt sich dem heiligen Berg Meru gleich. Er ist der Mittelpunkt des Kosmos, auf dessen Spitze der Götterkönig Indra wohnt. Es sind diese Mythen und Sagen, denen man an jeder Ecke begegnet. Bangkok ist ein von Geistern, Dämonen und Göttern bevölkerter Ort. Wer aufmerksam durch die Stadt streift, wird ihnen begegnen.
Im Norden der Stadt liegt der Chatuchak-Wochenend-Markt (auch JJ-Market genannt). Auf einer riesigen Fläche präsentieren sich hier unzählige Verkaufs- und Essensstände. Es gibt nichts, was es hier nicht gibt: Tiere, Schmuck, Porzellan, Handwerkskunst, Spielzeug, Pflanzen, Möbel, Lebensmittel, Medizin, Kleidung … Endlose Gänge und Reihen an Shops. Ein wahrer Irrgarten, Touristenattraktion und beliebte Einkaufsmöglichkeit bei den Einheimischen. Dicht drängen sich die Menschen am Rand des Marktes – tief in seinem Inneren finden sich Läden, so dunkel und menschenverlassen, dass man sich fragt, wie sie überhaupt ein Einkommen erwirtschaften können. Zu viel Angebot. Es ist schwierig, den Ramsch von Wertvollem zu unterscheiden. Irgendwas kauft man hier immer und fragt sich am Ende, ob man es wirklich brauchte.
Der Lumphini Park ist einer der wenigen grünen Rückzugsorte im Stadtgebiet und genau das Richtige für einen entspannten Tag abseits der Menschenmassen. Als der Park auf Geheiß des Königs vor rund 100 Jahren angelegt wurde, lag er am Rand der Stadt. Heute hat Bangkok ihn umschlossen, immer näher rücken die Hochhäuser an ihn heran. Morgens und abends, wenn die Hitze des Tages nachlässt, ziehen Läufer ihre Runden und Gruppen von Menschen finden sich zusammen für gemeinsame Tai Chi Übungen.
Auch wir genießen die Ruhe hier; der Verkehrslärm dringt nur gedämpft zu uns. Ein Komodowaran huscht über den Weg. Nach einer Runde um den künstlich angelegten See finden wir einen Spielplatz. Etwas Zeit zum Toben für unseren kleinen Mann.
Unweit des Lumphini Parks liegt der Erawan-Schrein. Er ist dem Gott Brahma gewidmet. Als zur Mitte des letzten Jahrhunderts der Bau des Erawan-Hotels unter einem unglücklichen Stern stand, erteilte ein Kenner der Astrologie den Ratschlag, dass ein Schrein samt Geisterhäuschen zu errichten sei. Damit waren die bösen Geister besänftigt, die Fertigstellung des Hotels gelang und der Schrein erlangte zunehmend Popularität.
Demjenigen, der Brahma huldigt, wird vielleicht Erleuchtung gewährt. Vielleicht auch Liebe, Geld oder Erfolg. Den Geistern, die in Häusern oder Bäumen wohnen, erhalten Reis, Bananen oder Whiskey, damit sie von bösen Taten ablassen. Neue Autos werden gesegnet und auf der Schulter der meisten Thais prangt ein „Schutz“-Tattoo, um schwarze Magie abzuwenden und positive Energien zu stärken. Spiritualität ist in Thailand ein lukratives Geschäft.
Eine Kakophonie aus Trompeten und schrägen Rhythmen. Weißer Puder im Gesicht. Flammen erhellen schweißnasse Gesichter. Das Atmen fällt uns schwer – die Luft ist heißt und schwül, dazu geschwängert vom Duft der Räucherstäbchen.
Im Oktober eines jeden Jahres versammeln sich Hinduisten rund um den Sri Maha Mariamman Temple an der Silom Road. Thais mischen sich darunter – auch wenn sie nicht an die indischen Mythen und Sagen glauben, mag es wohl kaum schaden, der Göttin Durga zu huldigen. Das Navaratri ist ein buntes und mystisches Fest. Jeder ist willkommen. Auch wenn wir das Treiben nicht verstehen, lassen wir uns von der singenden und tanzenden Masse tragen.
An einem Vormittag zieht es uns in das ruhigere Viertel Talat Noi, was kleiner Markt bedeutet. Dieses Stadtviertel ist fast so alt wie Bangkok selbst. Es ist ein Spaziergang zwischen dem Früher und dem Heute. Wer unaufmerksam durch die Gassen wandert, verpasst zu viel. Nur mit wachem Blick stößt man auf die Magie, auf die allem innewohnenden Geister.
Portugiesen und Chinesen wohnten in Talat Noi. Khmer und andere südostasiatischen Einwanderer. Hier befand sich Bangkoks erster Hafen, hier gelangten Waren und Menschen aus aller Welt in die Stadt.
Der chinesische Rong Kueak Schrein liegt beinahe vergessen am Ende einer bunt bemalten Gasse. In einer Ecke des Tempels näht ein Mann, Lichterketten blinken in allen Farben und irgendwo spielt immer wieder das gleiche, chinesische Lied. Ein paar Meter weiter stoßen wir auf ein Gebäude im südchinesischen Stil – eine alte Villa mit großem Innenhof und Teich. Dahinter erheben sich alte und heruntergekommene Mietskasernen. Zurück auf der Hauptstraße hören wir Hammerschläge. Geschäftig werden Handkarren, beladen mit Autoteilen, an uns vorbei geschoben. Vor manchen Läden türmen sich Kupplungen, Getriebe oder Motorteile. Seitenspiegel hängen aufgereiht an der Wand. Eine Gruppe von Touristen auf Fahrrädern quert die Straße und verschwindet in einer Seitengasse.
„Look where we worship“, schrieb Jim Morrison. Das besondere Verhältnis der Thais zum Buddhismus zeigt sich in den Tempeln. Wat Samphran ist eine extravagante, wenn auch in die Jahre gekommene Erscheinung. Nicht wie all die anderen Tempel mit ihren goldenen Chedis, verzierten Prangs und mystifizierten Heiligtümern. Im dichten Verkehr dauert es eine fast zweistündige Autofahrt raus aus der Stadt bis zu dem Industriegebiet, in dem sich der verblasste Betonturm, an dessen Äußeres sich ein Drache festkrallt, erhebt. Vor 40 Jahren gab es hier wohl vielleicht Reisfelder und Wasserkanäle, Bäume und wenig Straßen.
Der Drache bringt Glück, erklärt uns ein Australier, der sein persönliches Glück als Mönch in diesem Tempel sucht. Ein Blumenkranz – er kostet nur ein wenig – nach zweifacher Umrundung des Drachenkopfes auf der Spitze des Turms vor einer Buddhastatue geopfert, könnte das ersehnte Glück bringen. Es heißt, die meisten Thais beteten für die richtigen Lottozahlen. Ein materieller Drache, der materiellen Reichtum bringt. Ist Krieg am Ende nur ein Mangel an Wohlstand? Ist Liebe käuflich?
Für die wenigen Touristen an diesem Ort ist es ein nettes Spektakel. Eine Thai hingegen trägt gedankenversunken ihren Blumenkranz hinauf zur Buddhastatue. Sie kniet nieder und erbittet einen Wunsch. Vielleicht Heilung ihrer kranken Mutter. Einen liebevollen Ehemann. Eine Gehaltserhöhung. Eine schönere Wohnung. Es ist ihr ernst. Wir genießen wir den Augenblick, bevor wir uns im einsetzenden Nieselregen verabschieden.
Wo Leben ist, ist auch Sterben. Wachstum und Zerfall hängen voneinander ab. Und so kommt es, dass in Zeiten des Überflusses manchmal ein bisschen zu sehr nach den Sternen gegriffen wird.
Als die Asienkrise 1997 über Thailand kam, stoppte der Bau des Sathorn Unique Towers abrupt. Ihm gegenüber liegt sein gerade noch so fertig gestellter Zwilling – der Lebua State Tower. Mythen von spukenden Geistern ranken sich um den Turm, nachdem sich in einer der oberen Etagen ein Backpacker erhängt hatte.
Der Flugzeugfriedhof von Bangkok – noch so ein inoffizielles Wahrzeichen. Eine Skurrilität, um die sich ebenfalls Mythen und Schauergeschichten ranken. Niemand kennt die genauen Hintergründe zu den ausrangierten Flugzeugen. Womöglich ein gleichfalls geplatzter Traum; ein Vergnügungspark mit Essensständen, Bier und Livemusik zwischen einer alten Boeing und Douglas. Das Geld zerrinnt und der Traum nimmt sein Ende. Lost Places, wie man sie überall findet, erzählen eigentlich immer die Geschichte einer Tragödie. Oft sind es Menschen, die einsam sterben oder verarmen und damit einen Ort zurücklassen, der fortan verfällt.
Bangkok ist eine organische Stadt, unkontrolliert gewachsen und noch längst nicht an ihr Ende gekommen. Slums und Luxusmalls liegen nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Als Tourist ist es leicht, diese Seite der Stadt auszublenden. Es ist möglich, einen ganzen Tag im neu errichteten ICON SIAM zu verbringen, zwischen Foodcourts, Kino und Fitnessstudio in wohltemperierter Scheinheiligkeit. Eine Flussfahrt entlang des Chao Phrayas offenbart das ganze Gesicht Bangkoks: Zerfallene Holzhütten, ein koloniales Hafengebäude, ein prachtvoller Tempel, dann eine Shopping-Mall, ein Palast des Konsums. Bars, die aus dem Boden schießen und ebenso schnell wieder verschwunden sind. Was heute angesagt ist, ist morgen vergessen.
Der Huai Khwang District ist so ein Beispiel. Derzeit beliebt bei Jugendlichen der Upper Class für hippe Restaurants und chinesische Vibes. Instagrams allmächtiger Algorithmus gibt vor, was gefällt. Während die Shopping-Malls des letzten Jahrhunderts noch unpersönliche Klötze in Bangkoks Außenbezirken sind, haben Architekten, Stadtplaner und Investoren den neuen Tempeln des Konsums ein anderes Antlitz verpasst. Traditioneller, in Rückbesinnung auf Thailands Historie und Stil, idyllisch am Chao Phraya gelegen. So ist River City angefüllt mit luxuriösen Handarbeiten und Kunstwerken thailändischer Künstler. ICON SIAM holt einen ganzen thailändischen Markt in sein Inneres mit kleinen Shops und Gassen.
Irgendwann wird es Nacht. Doch der Schweiß auf der Haut trocknet nicht. Die Restaurants und Gehsteige füllen sich. Thais schlurfen zum nächsten 7/11. Die Metropole beginnt zu funkeln. Neonlicht in den Hintergassen, bunt erleuchtete Schiffe auf dem mächtigen Chao Phraya. Ein Drink kostet nicht viel und vertreibt die Wirklichkeit. Lange Beine und kaum bekleidete Thais – Liebe ist käuflich. Der Tag ist für die Tempel gemacht, die Nacht für die Sünde. Bangkok ist voll davon.
Eine Taxifahrt zur Khaosan Road, ein Ritt im BTS zur Soi 11. Irgendwann RCA oder eine Rooftopbar. Dröhnende Beats, röhrende Luxusautos in Thong Lo. Fremde Menschen begegnen einander. Straßentänzer und Blumenfrauen. Zugedröhnte Backpacker. Ein Biertower und zu scharfes Thai-Curry. Die Polizei sieht weg und es passiert nichts. Die Kleidung ist vollgesogen mit Schweiß.
Weit nach Mitternacht dann dieser eine Moment auf dem Dach irgendeines Hochhauses. Ein Wind kommt auf – nur ein zarter Hauch, nur eine Sekunde lang. Luft. Atmen. Klarheit im Kopf. Ein Lichtermeer. Eine Millionenmetropole voller glücksuchender Menschen und verhängnisvollen Geistern. Stadt der Devas, Hauptstadt der Welt.
Eine kalte Dusche am nächsten Morgen hilft gegen den Kater. Bangkok kann man hassen, wenn man nur den Smog und die verfallenen Hütten sieht. Bangkok kann man lieben, wenn man die Klänge in den Tempeln hört. Wenn man durch das beschauliche Talat Noi streift. Ein entspannter Abend am Chao Phraya, vielleicht in der Asiatique, eine Bootsfahrt vorbei an funkelnden Gebäuden und Glasfassaden. Ein Abend mit guten Freunden und dem einen Bier zu viel. Das Lachen einer alten Thai und eine gute Geschichte vom Bangkok der alten Tage. Eine kühlende Tuk-Tuk-Fahrt im Abendwind und schieres Staunen im Angesicht des Königlichen Palastes.
Bangkok heilt die Seele und gibt, was es hat.
Infos zu unserer Reise
Falls ihr nicht direkt zu einer der beliebten Urlaubsinseln wie Phuket oder Koh Samui fliegt, wird euer Thailand-Trip sehr wahrscheinlich in Bangkok starten. Ihr solltet diese Stadt auch auf keinen Fall auslassen. Natürlich schreiben wir über Bangkok durch eine rosarote Brille hindurch. Chris hat in dieser Stadt gelebt und regelmäßig sind wir hier, kennen die Stadt so gut wie keine andere. Vermutlich werden euch 3 Tage für die meisten Sehenswürdigkeiten reichen. Lasst den ersten Tag ruhig angehen, um euch an die Zeitverschiebung und das Klima zu gewöhnen. Die klassischen Sights hakt ihr dann mit genügend Pausen ab: Grand Palace, Liegender Buddha und Wat Arun am ersten Tag. Darauf den JJ-Market und hoch auf den King Power Mahanakhon Wolkenkratzer, um die tolle Aussicht zu genießen. Abends dann auf ein oder zwei Bier zur Khaosan-Road.
Ihr könnt euer Bangkok-Programm aber auch leicht auf ein oder zwei Wochen erweitern. Anregungen dafür findet ihr zur Genüge auf dieser Seite 😉
Auch wenn das Kostenniveau nach der Corona-Krise massiv gestiegen ist, ist Thailand für Europäer noch immer recht günstig. Es sollte also ein beliebtes Backpackerland bleiben. Vergesst aber nicht, dass sehr viele Thais unter den gestiegenen Kosten stark zu kämpfen haben und dass die soziale Absicherung bei Weitem nicht mit einem europäischen Land vergleichbar ist, sofern es sie überhaupt gibt. Ärgert euch also nicht, wenn ihr doch mal über den Tisch gezogen werdet oder versucht einfach, beim Handeln den Preis nicht zu sehr zu drücken. Ihr könnt das Geld besser verschmerzen.
Was Hotels angeht, ist Bangkok teurer wie ländliche Regionen. Für ein einfaches doch schönes Doppelzimmer rechnet mit 30-50 Euro. Betten in Hostels findet ihr deutlich günstiger. Essen könnt ihr in Garküchen für etwa 2 Euro pro Portion, in Restaurants zahlt ihr zwischen 3-7 Euro pro Gericht.
Gutes und günstiges Essen in Bangkok zu finden sollte euch keinerlei Probleme bereiten. Versucht einmal eine leckere Nudelsuppe in einer Garküche. Kauft Obst oder einen Nachtisch bei den zahlreichen fahrenden Händlern. Trinkt ein Bier oder einen Tee am Straßenrand mit den Einheimischen. Und in Restaurants findet ihr natürlich jegliche Speisen vor – vor allem chinesische und thailändische Küche. Ein sehr leckeres Abendessen zu moderaten Preisen findet ihr im Restaurant Baan Glang Soi, das von Chris Stiefmutter betrieben wird.
Wollt ihr beim Buffet so richtig reinhauen und dabei eine tolle Aussicht genießen, geht am besten in das Bangkok Sky Restaurant. Falls ihr es gediegener (und um einiges teurer) mögt, ist ein Dinner auf dem Dach des Lebua State Towers das richtige für euch – hier rechnet aber mit einem mittleren dreistelligen Betrag für zwei Personen. Hier müsst ihr nicht unbedingt etwas essen, ihr könnt auch nur für einen Cocktail zum Sonnenuntergang rauf.
Wenn wir in Bangkok sind haben wir immer bei Chris Familie oder im Hotel seiner Stiefmutter Phong übernachtet.
Wir können euch das Hotel Baan Glang Soi ebenfalls nur wärmstens empfehlen. Phong ist das Herz der Soi (Straße), in der das Hotel liegt. Sie selbst kommt aus einem einfachen Dorf aus dem Isaan Thailands und einiges an Geld, das sie mit dem Hotel erwirtschaftet, fließt dorthin zurück. Die Zimmer sind einfach, aber sauber. Leider litt Phong sehr unter dem Ausbleiben der Touristen während der Corona-Pandemie. Nun, da der Tourismus zurückgekehrt ist, renoviert sie Stück für Stück das Hotel.
Das Auswärtige Amt warnt vor Raubüberfällen und Betrugsfällen. Uns ist in all der Zeit, die wir in Thailand und insbesondere Bangkok verbracht haben, rein gar nichts zugestoßen. Dennoch haben wir auch Gegenteiliges gehört.
Was euch mit großer Sicherheit passieren wird: Man wird versuchen, euch übers Ohr zu hauen. Sei es, dass Taxifahrer sich weigern, das Taximeter anzustellen oder ihr den vierfachen Preis für eine Tuk-Tuk-Fahrt bezahlen sollt. Nehmt es gelassen. Den Preis, den ein Thai zahlen würde, könnt ihr sowieso nicht raushandeln.
Ansonsten habt eure Wertsachen im Blick und passt insbesondere in den Partygegenden auf euch und euer Geld auf. Pässe lasst am besten im Hotel und tragt nur eine Kopie mit euch herum.
Die thailändische Gesellschaft ist sehr offenherzig und vernarrt in Kinder. Nicht selten stand eine Traube von Thais (hauptsächlich Frauen) um unseren Jungen herum. Der Umgang der Thais ist ein anderer, wie wir ihn in Europa gewöhnt sind. Wir würden niemals zu einem fremden Kind gehen und es auf den Arm nehmen wollen. In Thailand passiert dies ständig – vorher wird nicht einmal gefragt. Stellt euch auch darauf ein, dass die Thais Fotos von euren Kindern machen werden – oft ungefragt. Da wird dann schnell das Smartphone gezückt und rasch ein Selfie mit dem blonden, kleinen Farang (Ausländer) gemacht. Überlegt euch, wie ihr dieser – aus unserer westlich geprägten Sicht – grenzüberschreitenden Verhaltensweise begegnen wollt. Nicht immer werder ihr sie verhindern können. Seid respektvoll und lächelt und gebt eurem Gegenüber zu verstehen, dass ihr ein wenig mehr Abstand möchtet. Gleichzeitig seid ihr mit Kindern überall noch willkommener und sehr häufig wurden wir bevorzugt behandelt (bspw. in Warteschlangen).
Erwartet allerdings nirgendwo extra Wickelräume – oft sind die Sanitäranlagen ohnehin in einem unzureichenden Zustand. Nehmt also Feuchttücher und Desinfektionsgel mit. Grundlegenden Babybedarf erhaltet ihr in jedem 7/11 oder Supermarkt. Windeln sind nicht ganz günstig und häufig nur in großen Packungen erhältlich. Den Kinderwagen/Baggy lasst ihr am besten zu Hause. In der Regel sind die Bürgersteige zu schlecht und gerade in Bangkok gibt es zu viele Füßgänger und Autos, sodass ihr damit keinen Spaß haben werdet. Am flexibelsten ist eine Trage.
Bangkok war bis zur Corona-Pandemie sehr günstig mit dem Flugzeug zu erreichen. Ein Flug mit Umstieg kostete damals nur etwa 500 Euro. Nun zahlt ihr leicht das Doppelte. Eigentlich alle Fluggesellschaften steuern Bangkok an, unserer Meinung am komfortabelsten fliegt ihr mit Etihad oder Thai Airways..
Vom Flughafen Suvarnabhumi in die Stadt nehmt ihr ein Taxi oder fahrt – günstiger und genauso schnell – mit dem Flughafen-Shuttle und BTS. Den Don Mueang Flughafen erreicht ihr am besten mit dem Taxi. In der Stadt selbst empfehlen wir euch das BTS (Bangkok Mass Transit System), damit kommt ihr fast überall hin. Zum Grand Palace und Wat Arun gelangt ihr am besten mit dem Boot. Taxis nehmt nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Das erspart euch die Diskussion um das Taximeter und ihr bleibt nicht im zähen (!) Verkehr stecken. Morgens und abends sind die Straßen so überfüllt, das ein Weg von wenigen Kilometern schnell eine Stunde Zeit in Anspruch nehmen kann.
- Falls ihr Krimis mögt versucht es doch mit einem der Romane von John Burdett – er hat eine vierteilige Buchreihe verfasst, die in Bangkok spielt
- Eine sehr gute Einführung in Thailands Geschichte allgemein findet ihr in Thailand’s Political History: From the 13th Century to Recent Times von B. J. Terwiel